Über uns

Warum überhaupt Interessenvertretung durch einen Berufsverband?

Ausgangspunkt:  „Mit Politik will ich nichts zu tun haben.“  –  „Ich bin auch in keiner Partei.“

Gegenargumente:

  1. Schule ist kein pädagogisches „Wünsch-dir-was“. Schule ist als wichtige gesellschaftliche Einrichtung zwangsläufig Gegenstand von Politik. Das Berufsfeld des Lehrers und der Lehrerin ist somit bestimmt durch verschiedene politische Vorgaben im Bereich der Wirtschaftspolitik, der Haushalts- und Finanzpolitik, der Gesellschaftspolitik und vor allem der Kulturpolitik.
  2. Vertretung eigener Interessen im politischen Kräftespiel ist in einer Demokratie legitim und erwünscht. Sie ist für jede Berufsgruppe unverzichtbar, weil sonst ein Übergewicht anderer Interessenverbände und Gewerkschaften entsteht. Sie ist im Sinne der Schule und der Schülerschaft nötig, weil sonst Schule, Lehrerinnen und Lehrer nicht nur Objekt, sondern unter Umständen sogar „Opfer“ der Politik werden.
  3. Ein Berufsverband ist unverzichtbar. Er ist Artikulations- und Diskussionsplattform für Mitglieder. Er ist das Instrument zur Durchsetzung von mehrheitlich gewünschten Forderungen und Zielen. Er stellt eine Interessenvertretung dar gegenüber Regierung, Bürgerschaft und Verwaltung. Er berät das einzelne Mitglied und gibt ggf. Rechtsschutz.
  4. Der Philologenverband als Interessenvertretung der Philologen ist parteipolitisch unabhängig.

Mitgliederstruktur und Interessenvertretung der Lehrerverbände!

Ausgangspunkt: „Wenn schon Interessenvertretung, dann doch lieber gleich in einer Einheitsgewerkschaft wie der GEW.“

Gegenargumente:

  1. Die Wirksamkeit der Interessenvertretung ist nicht nur abhängig von der Zahl der Mitglieder. In Wirklichkeit hängt sie in hohem Maße vom Grad der Übereinstimmung der Interessen und von der Zahl der Mitglieder mit weitgehend übereinstimmenden Interessen und Zielen ab.
  2. Die Zusammensetzung der GEW ist heterogen. Nicht nur Lehrerinnen und Lehrer der Schulen sondern insbesondere auch Erzieherinnen und Erzieher, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer, Verwaltungskräfte, pädagogische Assistentinnen und Assistenten und in zunehmender Zahl auch Studentinnen und Studenten sind in der GEW organisiert.
  3. Diese Zusammensetzung der GEW wirkt sich für Philologen ungünstig aus. Wegen der divergenten Zusammensetzung der GEW werden die spezifischen Interessen der Philologen vernachlässigt und missachtet. Innerhalb der GEW sind die Forderungen der Lehrerinnen und Lehrer daher Reibungsverlusten und Kompromisszwängen unterworfen, und zwar oft schon vor einer öffentlichen Vertretung durch die GEW.

Das politische Ergebnis: Kompromiss des Kompromisses, vorausgesetzt die Vor­stellungen der Philologen passen überhaupt in das gewerkschaftliche Konzept.

Dagegen:

  1. Zusammensetzung des Philologenverbandes ist hingegen homogen. Unser Verband begrüßt alle Lehrerinnen und Lehrer an den Bremer Schulen von der Grundschule bis zum Gymnasium bzw. zu den beruflichen Schulen. Der Phi­lologen­­verband ist die Vertretung insbesondere aller an höheren Schulen tätigen Kolleginnen und Kollegen.
  2. Bei dieser Mitgliederstruktur sind die politischen Möglichkeiten größer. Da weitgehender Konsens über Forderungen und Ziele besteht, entstehen geringe Reibungsverluste bei der innerverbandlichen Meinungsbildung. Die öffentliche Darstellung von Forderungen der Philologen erfolgt ohne nennenswerte Abschwächung und die Durchsetzungschancen sind daher sehr groß, weil immer „mit einer Stimme“ gesprochen wird. Auf Landesebene sind wir zwar noch ein kleiner Verband, aber auf Bundesebene werden die Philologen unter anderem durch den Deutschen Philologenverband vertreten. Der Deutsche Philologenverband hat rund 90.000 Mitglieder.
  3. Der Bremer Philologenverband bringt die Interessen der Philologen aus Bremen in anderen Organisationen ein. Der Bremer Philologenverband ist Mitglied:
  • im Deutschen Philologenverband (ca. 90 000 Mitglieder)
  • im deutschen beamtenbund und dessen Landesbund (dbb mit rund 1.260.000 Mitgliedern)
  1. Diese Mitgliedschaft garantiert die Interessenvertretung bei Tarifverhandlungen durch den dbb und tarifunion und damit die Teilnahme an allen Besoldungs­erhöhungen, wie sie für den öffentlichen Dienst erreicht werden.
  2. Diese Verbandsstruktur und die lose Einbindung in Dachverbände bringt nur Vorteil
    Die Vertretung eigener Interessen kann nicht eingeschränkt werden und durch die Dachverbände kann kein Zwang auf den Philologenverband ausgeübt werden, während andererseits aber die Möglichkeit der Abklärung gemeinsamer bildungs­politischer Interessen besteht. Diese Mitgliedschaften bringen eine breite Plattform für die Vertretung gemeinsamer Anliegen.